Lazy sunday afternoon

Die Mitte des Jahres ist für mich eine Zeit des Ruhens, des Seins und des Sein-Lassens. Nicht immer habe ich so denken und fühlen können. Besonders heuer hat mich ein schlechtes Gewissen geplagt, weil ich so gar keine neuen Ideen bezüglich meiner Arbeit hatte und auch sonst für nichts so richtig zu begeistern war. Doch vor ein paar Tagen änderte sich meine Einstellung schlagartig, indem ich ... einfach eine andere Sichtweise entwickelte.

Träge und durch nichts zu motivieren sitze ich im Garten und schaue den Vögeln im Baum zu, wie sie eifrig herum hüpfen und ihr Lied trällern. Nach zehn Minuten schleichen sich die ersten Gedanken ein. 

Ich sollte ja eigentlich Emails beantworten. 

Ich sollte ja eigentlich meinen Webshop aufsetzen. 

Ich sollte ja eigentlich neue Symbole malen. 

Ich sollte ... müsste ... hätte ja ... und schon ist es vorbei mit dem entspannten Nachmittag im Garten. Zugegeben, es ist schon der fünfte in Folge. Doch ich komme einfach nicht in die Gänge. Und je mehr schlechtes Gewissen ich entwickle, desto weniger entspannen kann ich mich, desto mehr Druck empfinde ich.

 

Doch halt!

Aus jetzt!

Das wird schon alles seinen Sinn haben.

 

Also entspanne ich mich erneut, atme ganz ruhig weiter, und schaue mir mal an, was da wirklich los ist und was mir dieses Hin und Her sagen möchte.

 

Nach einer halben Stunde habe ich für mich eine ganz persönliche Antwort gefunden. Ich habe erkannt, dass es innerhalb des Jahres tatsächlich vier Jahreszeiten und wenn man so sagen will, zwei Wellen gibt. Zweimal Ebbe und zweimal Flut.

 

Der Winter ist die Zeit der Innenschau und des Krafttankens.

Gefolgt vom Frühling, der für Produktivität und neue Projekte steht.

Der Sommer ist als zweite Welle des Jahres wieder eine Zeit des Ausruhens Sich-Treiben-Lassens.

Gefolgt vom Herbst, der ähnlich wie der Frühling für Kraft und Realisieren von Ideen steht.

 

So gesehen braucht man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man im Sommer mal alle Viere grade sein lässt und einfach in den Tag hinein lebt. Die nächste Welle kommt bestimmt – geben wir uns dem Fluss hin.

 




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