Meine lieben Freunde, jetzt darf ich auch wieder einmal zu Wort kommen, denn das Thema, über das ich heute mit euch sprechen möchte, liegt mir sehr am Herzen.
Wie ja die meisten von euch wissen, bin ich bereits stolze 14 Jahre alt, auch wenn man es mir nicht ansieht. Naja gut, die mich persönlich kennen, und das schon viele Jahre lang, die merken schon, dass ich nicht mehr so gut höre und längere Ruhephasen brauche und auch meine Gelenke nicht mehr so mitmachen wie als Jungspund. Aber im Großen und Ganzen bin ich noch immer ein richtiger Charmeur und Herzensbrecher. Doch ich schweife ab, das ist ja eigentlich gar nicht das Thema. Und irgendwie doch.
Heute möchte ich mit euch über das Wandern mit grauen Schnauzen sprechen. Also meine Schnauze ist ja schon immer weiß und wird auch niemals grau, aber ihr wisst, was ich meine: Das Wandern mit in
die Jahre gekommenen Hunden. Meine Menschen und ich sind ja richtige Flachländer - auch wenn ich ein Highlander bin - und da nennen sie bereits Wandern, wenn wir ca. 10 km durch den Wald
gehen. Das sage ich nur, damit ihr ungefähr wisst, um welche Größenordnung es hier geht. Wir sind keine Alpinisten oder wie das heißt und wir erklimmen auch keine 8000er, sondern bleiben
gerne in den Wiener Hausbergen. Vergangene Woche machten wir eine Plateauwanderung auf der Hohen Wand und vor ein paar Tagen ging es bis zum Gipfel des
Schneeberges.
Nichtsdestotrotz sind auch diese Wanderungen für einen kleinen Hund wie mich nicht gerade aus dem Ärmel zu schütteln, sondern sie verlangen mir einiges an Kondition ab, eben aufgrund meiner Größe und meines Alters. Während ich also so neben meinem Frauli zum Gipfelkreuz des Schneebergs marschierte, kam mir die Idee für diesen Blog, um euch ein paar wichtige Tipps zu geben, was beim Wandern mit alten Hunden zu bedenken ist:
Erster und wichtigster Punkt ist selbstverständlich, dass euer Hund regelmäßig vom Tierarzt durchgecheckt wird, ob seine Gelenke und sein Herz größere Anstrengungen erlauben. Ich habe zwar Arthritis und eine Herzmuskelschwäche, aber sowohl mein Arzt als auch meine Menschen wissen Bescheid und können dahingehend Rücksicht auf mich nehmen.
Falls ihr während der Woche immer nur kurz um den Block geht, dann tut eurem Hund bitte auch nicht plötzlich einen Gewaltmarsch an. Denn ein Muskelkater ist für einen Hund ebenso unangenehm und schmerzhaft wie für einen Menschen - und der Hund weiß ja nichtmal, warum er plötzlich Schmerzen hat. Abgesehen davon, dass ich davon ausgehe, dass ihr genügend Zeit für euren Hund habt und zwei bis drei Stunden täglich mit ihm unterwegs seid, trainiert ihn die Tage vor der Wanderung ein bisschen an, indem ihr vielleicht schneller mit ihm geht als gewohnt oder weitere Strecken.
Gebt eurem Hund vor der Wanderung am Morgen am besten nur eine kleine Portion zu fressen, denn sonst hat er einerseits im Auto einen vollen Magen und ist andererseits genau dann am müdesten vom Verdauen, wenn der Marsch beginnt. Am Abend kann er eine Extraportion bekommen, die er dann auch mit großer Freude fressen wird, da er die zusätzlichen Nährstoffe braucht.
Bevor es los geht, schaut euch nochmals die Pfoten eures Hundes an und kontrolliert sie auf etwaige Risse, Verletzungen und Steinchen zwischen den Ballen. Das kann ihn die ganze Wanderung über stark beeinträchtigen, tut weh und führt zu größeren Verletzungen.
In steilem Gebiet sichert euren Hund am Besten mit einem Brustgeschirr und einer robusten Leine. Auch wenn er in seinen besten Jahren wie eine Gemse über Stock und Stein gehuscht ist, so verlassen ältere Hunde oftmals die Kräfte in brenzligen Situationen und so habt ihr sowohl euren Hund als auch die Situation fest im Griff.
Beobachtet euren Hund genau, wie viel und wann er Pausen benötigt. Oftmals reichen schon fünf Minuten, damit der Hund sich kurz hinlegen und ausruhen kann. Eine oder zwei längere Pausen sollten bei einem Eintagesausflug schon drinnen sind und tun Hund und Mensch gut.
Bietet eurem Hund bei jeder Pause Trinkwasser an. Und auch ein Leckerli ab und zu steigert die Motivation ins Unermessliche ;-) Und vergesst natürlich bitte nicht, euren Hund für die Ausdauer und Kraft zu loben, die er an den Tag legt, denn das hören wir besonders gerne.
Und wenn wir mal wirklich nicht mehr können, der Weg zu steinig ist oder die Gelenke beim Abstieg schmerzen, dann fasst euch ein Herz und tragt uns. Es gibt für kleine Hunde bis 10 kg hervorragende Transportrucksäcke, die die Anschaffung auf alle Fälle lohnen.
Daheim kontrolliert nochmals die Pfoten, die Gelenke und das Fell und gebt uns wie gesagt ordentlich zu Fressen. Was ich besonders mag ist das Ausschlafen am nächsten Tag. Da wird es
dann auch 11 Uhr, bis ich zum ersten Mal raus möchte. Je nach Lust und Laune könnt ihr mit eurem Hund am nächsten Tag einfach nur kurze Runden drehen oder er mag sich mehr als normal
bewegen, weil er ja schon mal in Schwung ist. So geht es mir zumindest!
Wenn ihr meine Tipps beherzigt, freue ich mich sehr darüber und sage schon mal ein großes Dankeschön im Namen eurer Hunde!
Euer Dave
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