Gespräche mit verstorbenen Tieren: Friedensbringend und manchmal auch sehr verwirrend ...

Etwa ein Viertel all meiner Gespräche findet mit verstorbenen Tieren statt und ich mag diese Gespräche sehr gerne. Früher, als ich mit der Tierkommunikation noch keine Erfahrungen hatte, versetze mich alles, was mit dem Tod und dem Jenseits zusammenhängt, regelrecht in Angst und Schrecken. Doch als ich dann die ersten paar Tiergespräche gemacht hatte,  stellte sich mir bald die Frage, ob man denn auch mit verstorbenen Tieren sprechen könne und ob sich das wohl anders anfühlen und anhören würde.

Bei einem der ersten Aufbauseminare war es dann soweit und ich verband mich mit einem Kater, der bereits seit über fünfzehn Jahre tot war. Es war ein sehr lustiges Gespräch, denn der Kater machte einen Scherz nach dem anderen und half mir dadurch, meine Angst vor dem Jenseits zu überwinden. Doch nicht nur er half mir dabei, auch das Jenseits selbst. Noch nie hatte ich solche Farben, solche Gerüche und solch einen unglaublichen Frieden und Stille erlebt als im Land über dem Regenbogen.

 

Seither führe ich regelmäßig und mit großer Freude Gespräche mit verstorbenen Tieren und habe dadurch auch viel von meiner Angst vor dem eigenen Tod und dem meiner geliebten Menschen und Tiere verloren.


Ein Gespräch mit dem verstorbenen Tierfreund hilft vielen Menschen, mit dem Tod besser in Frieden zu kommen. Sie wissen dann, wo sich ihr Tier aufhält, wie es ihm geht, können ihm Botschaften ausrichten und Fragen stellen, die sie noch beschäftigt. Oft gibt das Tier ganz konkrete Antworten auf wichtige Fragen oder richtet genau diese eine Botschaft, diesen einen Satz, aus, den der Besitzer noch braucht, um zu erkennen, dass der Tod nicht das Ende ist. Sondern der Anfang von etwas ganz Neuem, wie mir viele Tiere berichten.

 

Doch es gibt auch Gespräche, wo das Tier so gar nicht es selbst ist – vermeintlich nicht es selbst. Das sind die Gespräche, die den Besitzer verunsichern und er womöglich die Tierkommunikation als solche anzweifelt. Der Besitzer wartet auf die eine Botschaft, auf die eine Sache, an der er sein geliebtes Tier wiedererkennt, doch diese Botschaft, diese eine Sache bleibt aus. Das Gespräch wirkt oberflächlich, beliebig. Wie von einem anderen Tier. Es bleibt ein fahler Geschmack, und man weiß nicht so Recht, was das Ganze soll.

 

Was ist passiert?

 

Der Versuch einer Antwort.

 

Mir hat einmal eine Katze erzählt, dass der Tod so etwas ist wie ein Urlaub. Gerade wenn man erst vor kurzem gestorben ist (bzw. in Urlaub gefahren ist), ist noch alles neu und man braucht erst einmal eine Zeit, um sich umzuschauen und einzuleben. Da ist es nur allzu verständlich, dass man nicht gleich seine daheimgebliebenen Verwandten anruft, sondern erst einmal „die Lage abcheckt“, bevor man anruft und sagt, dass alles in Ordnung ist. So kann es auch mit verstorbenen Tieren sein. Sie wollen sich erst einmal einleben und man selbst hat das Gefühl, den Kontakt mit ihnen verloren zu haben. Doch das ist nur die erste Zeit so, nach ein oder zwei Wochen sind generell alle bereit dazu, ein Gespräch zu führen.

 

Um bei dem Vergleich mit dem Urlaub zu bleiben. Wenn wir Menschen in einer neuen, anderen Umgebung sind, dann verhalten wir uns auch anders als zu Hause. Wir sprechen anders, handeln anders und denken auch anders. Das ist sicher schon jedem von uns einmal so gegangen. Denn nicht nur die fremde Sprache und die neue Umgebung bringen uns dazu, sondern auch das Gefühl, jemand anderer zu sein, weil wir eben in einer anderen Umgebung sind.

 

So ist es auch im Himmel. Die Tiere sind nun nicht mehr nur das Haustier, das man in- und auswendig kennt, sondern sie sind nun in erster Linie wieder Seele. Reine, große Seele. Viel mehr als „nur“ das Tier, das man gekannt hat. So viele Facetten ihrer selbst konnte die Seele in ihrem Leben als Tier nicht ausleben, weil es eben in einen Hunde-, Katzen- oder Meerschweinchenkörper gesteckt war. Die Seele konnte nur das Tier sein – wobei ich dieses „nur“ nicht abwerten möchte, doch es ist nun mal so: Eine Seele ist unendlich groß und mächtig, und ein Körper nicht. Hat die Seele nun ihre wahre Größe wieder zurückerlangt, indem sie sich vom Körper getrennt hat, kann es durchaus sein, dass man sein eigenes Tier nicht mehr wiedererkennt, weil es dieses Tier so nicht mehr gibt. Es ist jetzt wieder Teil eines größeren Ganzen. Im Grunde ein Grund zum Feiern, nicht zum Trauern. So wie es ja auch in anderen Kulturen praktiziert wird.  

 

Diese beiden Gründe sind meines Erachtens und auch meiner Erfahrung nach die beiden Hauptgründe, warum sich das geliebte Haustier nun nach seinem Tod nicht mehr so anhört wie wir es erwartet hätten bzw. wie es zu Lebzeiten der Fall war. Das Fremde und Oberflächliche, das wir vielleicht während dem Gespräch empfinden, sind in Wahrheit weitere Facetten unserer Tieres, besser gesagt seiner Seele.

 

Ein weiterer Grund, der aber hauptsächlich bereits lange Zeit verstorbene Tiere betrifft, ist folgender: Je länger sich die Seele wieder im Jenseits befindet, desto mehr verändert sie sich. Sie verändert sich weg von dem einen Leben als das bestimmte Tier Luna, Mausi oder Benji, und wird wieder mehr und mehr die Seele, die sie war, bevor sie in den Tierkörper inkarniert ist. Ähnlich wie bereits oben beschrieben, doch noch stärker spürbar. Nach Jahren im Himmel (obwohl Zeit ja gerade dort mehr als relativ ist) sind viele Begebenheiten, die sich auf der Erde zu Lebzeiten des Tieres abgespielt haben, nicht mehr wichtig. Das mag herzlos klingen, doch es ist der Lauf der Dinge. Wir Menschen klammern uns an die Erinnerung des geliebten Tieres, doch vergessen allzu oft, dass wir selbst uns ja auch im Laufe unserer Lebens verändern. Warum gestehen wir das nicht auch unseren Tieren im Himmel zu?

 

Dies alles sind Gründe, warum unser Tier nach seinem Tod sich unter Umständen nicht mehr wie „unser“ Tier anfühlt und anhört. Doch auch wenn ein Gespräch so verlaufen kann und wir uns hinterher verwirrt und gar nicht getröstet fühlen, so vertraue ich darauf, dass auch diese Gespräche ihren Sinn haben und es genau das war, was wir gebraucht haben – aus welchem Grund auch immer. Letzten Endes ist es wichtig, das anzunehmen, was vom Tier kommt, denn wie auch bei lebenden Tieren gilt bei verstorbenen Tieren der Grundsatz: Sie würden nie etwas tun oder sagen, um ihre Menschen zu verletzen oder zu irritieren, sondern hinter jeder Aussage und Handlung steckt ein Sinn, ob jetzt erkennbar, später oder vielleicht niemals.

 

 

In jedem Fall ist es für den Tierbesitzer tröstlich, wenn man selbst oder durch eine Tierkommunikatorin Kontakt zu seinem geliebten verstorbenen Freund aufnimmt - und ganz besonders dann, wenn man erst einmal erkannt hat, wie viele Facetten diese Seele hat, die so nahe neben uns all die Jahre in einem Tierkörper gelebt hat ...

 




Kommentare: 6 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    judith schiwietz (Montag, 30 November 2015 01:56)

    Gefällt mir-auch wenn es mich zugleich betrübt.hauptsache es geht meinem ricky und all meinen anderen Tieren mit denen ich kontakt hatte sehr gut.

  • #2

    Christina (Montag, 30 November 2015 13:48)

    Liebe Judith, vielen Dank für deinen Kommentar. Die meisten unserer Tiere sind auch im Jenseits sehr gut wiederzuerkennen und die Gespräche äußerst tröstlich. Doch hin und wieder ist dann eben eines dabei, bei dem es nicht so ist. Für diese Gespräche habe ich diesen Artikel geschrieben. Doch wie gesagt, kommt es äußerst selten vor. Ich wünsche deinem Ricky und all den anderen Tieren alles Gute auf ihrem Weg und schicke dir ganz liebe Grüße, Christina

  • #3

    Kerstin (Dienstag, 06 September 2016 09:36)

    All das kann ich nur allzu gut nachempfinden und bestätigen. Mein Rauhaardackel Gustav, ein Findling aus Ungarn, ist vor einer Woche gestorben. Jetzt genau ist seine Todesstunde, doch trotz großem Trennungsschmerz spüre ich auch mit Hilfe meiner jahrzehntelangen systemischen Arbeit, dass seine Seele im großen Ganzen angekommen ist. Er hat sich schon vergangenen Samstag schwanzwedelnd und mit einem lachenden Hundegesicht mit einer kräftigen Windböe verabschiedet. Jetzt bin ich diejenige, die sich körperlich sehr klein fühlt und nach ihm ruft. In diesem Abschiedsschmerz ist es nicht einfach, das große Ganze, das mit Allem verbunden sein, für unseren Verstand noch so unfassbar, geschehen zu lassen. Aber ich lächle auch unter Tränen gerade in diesen Minuten in das große Ganze hinein, bin sehr dankbar, dass Gustav mein Herz so tief berührt hat und vertraue darauf, dass sich unsere Seelen weiter berühren.

  • #4

    Christina (Dienstag, 06 September 2016 13:56)

    Liebe Kerstin, vielen Dank, dass du deine Gefühle und Erlebnisse mit uns teilst. Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft, um deine Trauer durchleben zu können und daraus gestärkt wieder hervorzukommen, um noch mehr die Dankbarkeit zu spüren, dass du mit deinem Gustav so wertvolle gemeinsame Zeit erleben durftest. Alles Liebe, Christina

  • #5

    Melanie (Sonntag, 07 Mai 2017 06:54)

    Hallo. Mein hund struppi ging am 5.5.17 nach 11 Jahren und 1 Woche. Über die regenbogenbrücke. Ich habe ihn mit 6 Wochen bekommen. Struppi wird so sehr vermisst.

    Wir haben ihn im Garten meiner Eltern beerdigt. Mein Freund und stiefvater waren gestern draußen um den Zaun fertig zu machen. Ich konnte leider nicht mit �. Als mein freund nachhause kam sagte er zu mir das da ein leichter windzug war und er der Meinung ist das er ihn gespürt hat. Mein jüngster sohn 2 jahre kam und zeigt in sein Kinderzimmer und sagte struppi (in seiner Sprache so wie er ihn nannte). Blacky unser 2 hund war auf einmal an einer Stelle im Wohnzimmer und schaute einfach nur.

    Mittags wo ich mit blacky draußen war waren wir an einer Stelle und hat starr in eine Richtung gesehen. Abends genau das gleich. Ich dachte mir dann lass ihn laufen wo er denn hingeht. Er ist direkt zum ta gelaufen und blieb vor der Tür stehen und schnuffelte und schaute an die verschlossene Tür. Nach kurzer Zeit sind wir wieder Richtung Zuhause. Daraufhin blieb er immer wieder stehen. Und dreht sich um und stand und wartete. Mir tut es so weh das zu sehen die Hilflosigkeit ist so unendlich.

    Wir hoffen das du gut über die Regenbogenbrücke gekommen bist und zufrieden bist in deinem neuen Zuhause ❤

    Ich möchte mich für alles entschuldigen was ich falsch gemacht habe und dich um Verzeihung bitten.

    Bitte melde dich bei blacky das es ihm auch etwas mehr Kraft gibt. Er Trauert sehr �

    Wir danken dir alle für die wunderschöne zeit und vor allem das du uns lange treu warst. Du hast so ein Loch hinterlassen. Du hast in den letzten 4 tage heute wird der 5 tag. Was geschaffen was die ganze Jahre nicht der Fall war. Wir lieben dich sooooo sehr. Du fehlst uns. ��
    Deine Familie ❤❤

  • #6

    Christina (Sonntag, 07 Mai 2017 10:06)

    Liebe Melanie, vielen herzlichen Dank, dass du deine Geschichte mit uns teilst. Ich wünsche dir und deiner Familie von ganzem Herzen viel Kraft in dieser schweren Zeit und bitte vertraue darauf, dass es deinem Liebling gut geht. Ganz liebe Grüße schickt Christina.