Unterschied zwischen den eigenen Gedanken und jenen der Tiere

"Wie kann ich die eigenen Gedanken von jenen der Tiere unterscheiden?" ist die häufigste Frage, die mir in meinen Kursen gestellt wird und meine Antwort darauf lautet stets: Durch die Feedbacks der Tierhalter, durch viel Übung und das daraus wachsende Vertrauen in sich selbst und die Tierkommunikation als solche. 

Und das stimmt auch genau so. Denn es gibt weder eine Lampe, die gut sichtbar Grün leuchtet, wenn die Botschaften vom Tier kommen und plötzlich auf Rot umschaltet, wenn wir unsere eigenen Gedanken dazu mischen. Noch gibt es eine Wunderpille, die wir nur zu schlucken brauchen und schon führen wie perfekte Tiergespräche. Die einzige Zauberformel, die ich dir geben kann, lautet: Übung, Übung und nochmals Übung. Und vor allem immer wieder darum bitten, dass du konstruktive Feedbacks enthältst, mit denen du auch etwas anfangen kannst. Die also nicht nur „Richtig! oder „Falsch!“ lauten, sondern in denen du erkennst, dass sich die Tierhalter auch wirklich mit den Botschaften und Aussagen ihrer Tiere auseinandergesetzt und darüber nachgedacht haben – und vor allem auch, dass sie sich gemeinsam mit dir hinsetzen und schauen, was die eine oder andere im ersten Moment nicht so stimmige Aussage denn wirklich bedeuten kann. 

 

Denn nur so kannst du herausfinden, ob die Botschaft des Tieres in irgendeiner Weise Sinn macht und du daher davon ausgehen kannst, dass sie von ihm kommt, oder ob es wirklich deine eigenen Gedanken waren, die sich eingemischt haben. 

 

Doch generell gehe bitte davon aus, dass all deine Wahrnehmungen, die du im Kontakt mit einem Tier erhältst, auch von diesem kommt. Denn wenn du bereits während dem Gespräch zu zweifeln und somit zu filtern beginnst, ruinierst du dir einerseits den schönen Kontakt zum Tier und andererseits blockiert dies deine Wahrnehmungsfähigkeit. 

 

Das Feedback ist also die erste und auch beste Möglichkeit, nach und nach herauszubekommen, wann und wie oft sich eigenen Gedanken einmischen und dadurch ein Gefühl dafür zu bekommen, wie dominant diese eigenen Gedanken sind oder wie gut man bereits darin ist, diese auch wirklich auszuschalten. 

 

Es gibt jedoch auch direkt während dem Gespräch ein paar sehr gute Hinweise darauf, dass man gerade mit dem Tier in Verbindung ist. 

 

Wenn dein auditiver Sinn gut ausgeprägt ist, dann wirst du mit deinem inneren Gehör eine Stimme hören, und zwar die Stimme des Tieres. Diese kann sich lauter oder leiser als deine eigene Gedankenstimme anhören (die du hörst, wenn du über etwas nachdenkst, den Einkaufszettel oder eine Email schreibst, ...).

 

Sie kann heller oder dunkler sein, schneller oder langsamer oder auch mit einem anderen Akzent oder Dialekt gesprochen werden als du hast. Auch verwenden Tiere manchmal andere Worte als du selbst verwenden würdest, die aber genau DAS Erkennungsmerkmal für den Tierhalter sein können. 

 

Wenn du eher visuell begabt bist, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass die wahrgenommenen Bilder tatsächlich vom Tier stammen, wenn du diese Umgebung, die du siehst, selbst nicht kennst oder sie dir so genau gezeigt wird, dass du sozusagen einen Rundgang machen kannst. So, als ob du dich wirklich in dieser Landschaft oder dem Zuhause des Tieres aufhalten würdest. 

 

Und wenn du eher sensitiv veranlagt bist, dann spürst du im Kontakt mit dem Tier Körperwahrnehmungen wie vielleicht Schmerzen, aber auch Wohlgefühle, die augenblicklich wieder weg sind, sobald du die Verbindung beendest. 

 

All das sind ziemlich klare Hinweise darauf, dass du gerade mit dem Tier in Kontakt bist. 

 

Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine Botschaft oder Wahrnehmung vom Tier kommt, hast du natürlich jederzeit die Möglichkeit, das Tier direkt danach zu fragen. 

 

Hab keine Angst, MIT dem Tier zu sprechen, auch über seine Antwort auf deine Frage hinaus. Wenn du etwas nicht verstehst oder dir unsicher bist, frage so lange nach, bis du es verstehst und dir ganz sicher bist. 

 

Versuche auch nicht, deine eigenen Gedanken krampfhaft zu unterdrücken, sondern teile sie dem Tier mit und sprecht darüber.

 

Integriere deine Gedanken in das Gespräch und frage das Tier, ob es auch manchmal so denkt oder eine komplett andere Sichtweise hat. Früher dachte ich immer, dass man während einem Gespräch gar keine eigenen Gedanken haben sollte, doch mittlerweile weiß ich, dass das erstens gar nicht geht und dass es zweitens ja auch zu einem Gespräch dazugehört, selbst mitzudenken. Natürlich nicht, um das Tier in eine bestimmte Richtung zu manipulieren, aber um eine wirkliche Interaktion stattfinden zu lassen. 

 

Du wirst dann sehr schnell merken, dass das Gespräch wie ein Tennisball hin und her geht und dadurch erkennst du ziemlich gut, wann das Tier spricht und wann du. 

 

Ich hoffe, ich konnte dich durch meine Gedanken und Erfahrungen ermutigen, dir viel mehr zu vertrauen und vor allem auch das Tier stets in diesen Prozess miteinzubeziehen - und wünsche dir von Herzen ganz wundervolle Tiergespräche. 

 




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Kommentare: 1
  • #1

    Renate Wagner (Mittwoch, 29 August 2018 09:10)

    Herzlichen Dank Christina für diesen wertvollen Artikel!
    Durch deine Worte ist mir persönlich unter anderem klar geworden, dass ich die Gespräche viel zu engstirnig sehe, und es, wie du beschreibst, viel lockerer gehen kann, eher schon eine Unterhaltung mit dem Tier geführt werden kann und nicht eine reine "Abfrage" stattfinden muss.